Ablation oder Verkleinerung von Metastasen und Tumoren durch Mikrowelle

Eine weitere Möglichkeit, Metastasen oder inoperable Tumoren zu verkleinern, ist die Zerstörung des Tumorgewebes durch Mikrowellenablation.

Die Mikrowellen werden durch Minimalinvasive Massnahmen, nämlich über Einstechsonden, appliziert; eine Vollnarkose braucht nicht zu erfolgen, da aufgrund der geringen Schmerzen, die das Verfahren hervorruft, die Gabe eines Schmerzmittels ggfs. in Kombination mit einem leichten Beruhigungsmittel ist in der Regel sehr gut ausreichend.

Die Mikrowellentechnik arbeitet mit Hitze; dabei arbeitet die Mikrowellentechnik umgekehrt, also vom Inneren des Tumors nach außen.

Funktionsweise der Mikrowellen

Es werden Wassermoleküle stimuliert

und dadurch entsteht

Verschiedene Wellenlängen erzeugen einen jeweils unterschiedlichen Wirkungsradius und damit auch einen unterschiedlichen Hitzeradius

 915 MHz2,450 MHZ
(2.45GHz)
Wellenlänge~4.3 cm ins Gewebe~1.6 cm ins Gewebe
Feld Radius~4.3 cm~1.6 cm
Effektiver Hitze Radius: ~67% der Wellenlänge~2.8 cm
größere MW Reichweite
~1.1cm
abhängig von Hitze Ausbreitung im Gewebe
Durchgangsdämpfung1/6 of 2,450 MHz6 x 915 MHz
AuswirkungWeniger Energie Einsatz nötig, dadurch keine Kühlung von Nadel, Kabel und Schaft notwendigMehr Energie nötig, dadurch Kühlung von Nadel Kabel und Schaft notwendig

Funktionsweise der Mikrowellen Frequenzablation

  • Direktes Erhitzen durch Mikrowellenenergie im Gewebe, konstante und gleichförmige Hitze abgehend von der Sonde (Antenne)
  • Vorhersehbare Größe und Form der Ablationszone; unbeeinflusst von elektrischem Widerstand im sich veränderndem Gewebe, minimal beeinflusst durch kühlenden Blutfluss
  • Keine Neutralelektroden notwendig, wodurch Verbrennungen entstehen könnten
  • Minimiertes Schmerzempfinden, keine Nerven und Muskel Reaktionen während der Anwendung (kein RF Stromfluss)

Das bei uns im Haus verwendete System verfügt über Gewebe-Permittivität und Temperatur-Kontrolle; damit erfolgt maximale Energie Abgabe im Inneren des Tumors bei gleichzeitigem minimalen Reflektionsgrad/Rückfluss der Energie; Resultat sind höhere Temperaturen im Inneren des Tumors mit Ausdehnung in das umliegende Gewebe und dadurch eine Onkologische Sicherheitsbegrenzung von 1cm.

Vorteile der Mikrowellen Ablation gegenüber der Radiofrequenzablation:

  • sicherer, schneller, vorhersehbar und wirtschaftlich
  • Kosten sparen: 1 Nadel vs. 3 Nadeln
  • einfacher Aufbau: keine Kühlung , keine Neutralelektroden, programmierbar
    weniger Schmerz und Sedativum nötig im vergleich zu RFA
  • intelligenter geschlossener Regelkreislauf der Temperatur-, Energie- und Frequenzkontrolle der Ablationsumgebung (Martin et al chirurgische Onkologie August 2009)
  • Zeitersparnis: 13 Minuten vs. 40 Minuten und mehr (RF) geringere mögliche Rezidiv-Rate : 2% vs. 17% (RF)
  • es kann eine große Auswahl von Läsionen behandelt werden.
  • schneller, sicherer, benötigt keine Kühlung und zeigt die Temperatur in Echtzeit an.
  • die “Intelligent control” bietet eine große Resonanz für ein sicheres und effektives Ablations-Management.
  • mehrere Nadeln können zeitgleich verwendet werden, um eine größere Ablationszone in kurzer Zeit zu erzeugen

Die Mikrowellenablation ist bei Tumoren der Leber und der Lunge anwendbar, wenn diese nicht reseziert werden (z. B. durch Laserresektion); aber auch bei anderen Tumoren zeigt diese Methode einen guten Effekt; so konnte z.B. ein inoperables Liposarkomrezidiv im kleinen Becken, das das Kreuzbein zersetzt und verbraucht hatte, als palliative Maßnahme durch die Mikrowellenablation von 5 min Dauer deutlich verkleinert und werden; der Patient erreichte damit keine Heilung, aber eine Verbesserung seiner Schmerzsituation.

Für Ärzte

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Verschieden Ablationsgrößen werden durch die Anwendung verschiedener Sonden (=Antennen-)typen, die die Mikrowellen abgeben erreicht; sie reichen von Mini (maximaler Ablationsquerschnitt 1,2 cm mit einer maximalen Ablationslänge von 1,3 cm) bis Large (maximaler Ablationsquerschnitt 4,8 cm mit einer maximalen Ablationslänge von 5,8 cm), so dass hier eine gute, individuell tumorangepasste Variabilität vorhanden ist.

Large

Mini